Sie war schon auf dem Weg in den Elektroschrott als sie mir in die Hände fiel. Es handelte sich um eine alte Webcam ohne erkennbare Herstellerangabe. Ob dieses Teil vielleicht noch unter Linux nutzbar ist?
Ein kleines Webcam Experiment wurde sofort durchgeführt und in diesem Artikel dokumentiert…
Mit USB und Miniklinke (Mikrofoneingang) wurde die Webcam in einem ersten Schritt an den Computer angeschlossen. Nun führte der erste Weg ins Terminal, um mit dem Befehl lsusb zu prüfen, ob die Webcam überhaupt von Linux erkannt wird.
Der erste Erfolg: Die Webcam wurde als “Microdia PC Camera“ erkannt.
Nun galt es zumindest ein Videosignal in den Computer zu bekommen. Für diese ersten kleinen Webcam Experimente wollte ich keine weitere Software installieren und entschied mich für den schon im System vorhandenen VLC-Player.
Der VLC-Player bietet in seinem Menü “Medien“ die Auswahl “Aufnahmegerät öffnen“. Hier lässt sich der Aufnahmemodus auf “Video camera“ einstellen.
Als Video-Gerätename habe ich aus der Dropdown-Liste den einzigen Eintrag (dev/video0) ausgewählt.
Als Audio-Gerätename habe ich hw:0,0 ausgewählt.
Ein Mausklick auf die Wiedergabe-Schaltfläche startet nun die Liveübertragung der Webcam.
Der zweite Erfolg: Bild und Ton der Webcam werden an den Computer geschickt.
Jetzt sollen die Videosignale und Audiosignale auch aufgenommen werden. Auch dazu nutze ich den VLC-Player.
Im Menü “Wiedergabe“findet sich auch die Aufnahmefunktion des VLC-Players. Über das Ansicht-Menü kann aber auch dauerhaft eine erweiterte Steuerleiste eingeblendet werden.
Der dritte Erfolg: Bild und Ton der Webcam werden erfolgreich aufgenommen und als avi-Datei an den voreingestellten Speicherort abgespeichert.
Bild- und Tonqualität der alten Webcam sind zwar nicht mehr so optimal, doch die grundsätzlichen Funktionen stehen zur Verfügung.
Das Webcam Experiment ist somit mit drei Erfolgen abgeschlossen. Ob die alte Microdia Webcam jetzt doch im Elektroschrott landet?